Männer & Angehörigenpflege

Früher waren deine Eltern für dich da. Heute bist du dran! Pflege, Job und das Leben dazwischen – Männer ab 50 im Spagat

Na, Freund – auch schon mal den Satz gehört: „Papa, kannst du mal kurz bei Oma vorbeischauen?“ Und schwupps, bist du mittendrin im ganz großen Pflegekino. Nur eben ohne Popcorn und Happy End-Garantie. Willkommen im Club der Silverbacks mit Pflegeauftrag!

Ab 50 hat man ja sowieso schon genug um die Ohren: Der Rücken quietscht, der Chef nervt, und die Kaffeemaschine im Büro ist seit 2019 defekt – aber wehe, du sagst was. Und jetzt kommt noch dazu, dass Mama, Papa, Tante Erna oder der Schwiegervater plötzlich Unterstützung brauchen. Nicht nur ein bisschen „Rasenmähen am Wochenende“, sondern richtig: Waschen, Anträge stellen, Medikamente sortieren, Termine koordinieren – also quasi Familienmanager mit Sanitätshaus-Expertise.

Aber hey – du bist nicht allein!

Erstens: Du hast Rechte. Jawoll! Dank dem Pflegezeitgesetz und dem Familienpflegezeitgesetz kannst du bis zu 6 Monate komplett raus aus dem Job, wenn du einen nahen Angehörigen pflegen willst – unbezahlt zwar, aber gesetzlich abgesichert. Und wenn du lieber ein bisschen kürzer trittst, geht das auch: Bis zu 24 Monate Teilzeit, bei der du weiter arbeitest, aber eben weniger. Wichtig: Du musst das vorher ankündigen und nicht am Montagmorgen beim Chef im Aufzug zwischen Tür und Not-Aus.

Zweitens: Du bekommst Unterstützung – sogar Kohle.

Die Pflegekasse des Angehörigen (also die gesetzliche Krankenkasse) zahlt, wenn ein Pflegegrad 2 oder höher vorliegt. Dann gibt’s je nach Situation Pflegegeld, Pflegesachleistungen, Kombi-Leistungen und noch mehr Wörter, die nach Steuererklärung klingen. Außerdem kannst du bei der Pflegezeit ein zinsloses Darlehen beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (klingt wie Hogwarts für Pflegefälle) beantragen, um die Zeit zu überbrücken. Ist kein Lottogewinn, aber besser als nix.

Drittens: Hol dir Hilfe – du musst kein Held sein.

Pflegestützpunkte – ja, sowas gibt’s! – helfen dir bei allem Papierkram, erklären dir, wo du was beantragen kannst, und helfen sogar bei Konflikten mit der Krankenkasse. Außerdem kannst du auf ambulante Pflegedienste zurückgreifen, Tagespflegeangebote nutzen und dich bei deiner Krankenkasse oder der Pflegeberatung schlau machen. Denk dran: Google ist gut, aber Tante Gisela mit 30 Jahren Pflegerfahrung ist besser.

Und viertens: Vergiss dich selbst nicht, Freund.

Pflege ist ein Vollzeitjob – auch wenn du „nur mal eben nach dem Rechten siehst“. Männer neigen ja dazu, sich als still leidende Alleskönner zu sehen. Tu dir den Gefallen: Red mit anderen, hol dir Rat, beantrage eine Kur, wenn’s dir zu viel wird. Sogar die Rentenversicherung erkennt Pflegezeiten an – nicht schlecht, oder?

FAZIT 

Sprich mit deinem Arbeitgeber. Hol dir Beratung. Beantrage, was dir zusteht. Und bleib bei dir selbst. Denn mal ehrlich: Nur wer selbst halbwegs rund läuft, kann auch für andere da sein. Also, alter Freund – mach dich schlau, bleib locker und vergiss den Humor nicht. Gerade in der Pflege ist der oft das Einzige, was einem bleibt, wenn die Situation wieder völlig Banane läuft.

 

Damit der Spagat zwischen Beruf und Angehörigenpflege gelingt, findet Ihr im Download 10 Tipps und 3 bundesweite Beratungsstellen unter: 10. Beruf und Pflege? Ein Spagat?

 

 

Bild: Freundliche Grüße von der KI

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