Den Lebenssinn finden – und manchmal auch einfach loslassen dürfen
Weißt du, der Lebenssinn ist so ein Ding, das sich durchs Leben zieht wie ein roter Faden – mal klar erkennbar, mal total verheddert. Vor allem wir Männer über 50 kommen irgendwann an einen Punkt, an dem wir uns fragen: *War’s das? Kommt da noch was? Und was soll eigentlich der nächste Schritt sein?
Ich sag’s dir ehrlich: Früher war für mich alles klar. Mein eigenes Café war mein Ding. Mein Baby. Ich hab dafür gebrannt. Es war nicht nur ein Job, es war eine Vision, ein Lebensprojekt. Und als ich das erreicht hatte – ja, da war auf einmal eine Leere. So wie ein Gipfel, den man erklommen hat, und oben ist zwar die Aussicht geil, aber dann fragt man sich: *Und jetzt?
Das kann ganz schön reinhauen. Gerade bei uns Typen, die gelernt haben, immer zu funktionieren, zu leisten, zu liefern. Aber Sinn? Der steckt eben nicht nur in Leistung.
Dann kam mein Sohn. Und zack – da war er wieder, der Sinn. Komplett anderer Fokus. Auf einmal war ich nicht mehr der Macher, sondern der Begleiter. Der, der mit Rat da ist, der da ist, einfach nur da. Und weißt du was? Das hat mir gezeigt: Der Lebenssinn verändert sich. Er ist wie ein Wanderer – zieht weiter, bleibt nie lange an einem Ort.
Und dann gibt’s da meinen Vater. 92 ist er. Seine Frau ist gegangen, viele Freunde auch. Der Körper macht nicht mehr mit, und der Kopf... na ja, Demenz schleicht sich langsam ein. Und er sagt oft: *„Ich wär jetzt bereit. Ich hab gelebt. Es ist gut.“*
Weißt du, ich finde, das ist der Moment, an dem man nicht mehr krampfhaft nach Sinn suchen muss. Irgendwann darf man einfach sagen: *„Ich habe meinen Teil gemacht. Ich kann jetzt loslassen.“
Das ist auch eine Form von Lebenssinn: Frieden schließen. Zufrieden zurückschauen. Nicht hadern. Nicht klammern. Sondern erkennen: *Ich war da. Ich hab gewirkt. Ich hab geliebt. Ich hab Fehler gemacht. Ich hab was hinterlassen.
Wir Männer neigen ja oft dazu, uns über Leistung und Status zu definieren. Aber mit 50, 60 oder gar 90 geht es um was anderes. Da geht’s um Weitergeben. Um Geschichten. Um Präsenz. Um dieses stille Wissen: *Ich muss niemandem mehr was beweisen.
Also wenn du grad an so einem Punkt bist, an dem du suchst – sei’s dir wert, aber setz dich nicht unter Druck. Der Sinn kommt nicht immer laut daher. Manchmal ist er ganz leise. Manchmal zeigt er sich in einem Gespräch mit dem Sohn. In einem Spaziergang. In einem Moment der Ruhe, wenn du dich selbst wieder spürst.
Und wenn du irgendwann dasitzt, die Hände ruhig, die Gedanken friedlich, und sagen kannst: *„Nun ist es gut.“ – dann hast du alles richtig gemacht.
FAZIT
Der Lebenssinn ist kein festes Ziel, sondern ein Weg, der sich immer wieder verändert. Gerade wir Männer ab 50 stehen oft an Wendepunkten – beruflich, familiär, körperlich. Wichtig ist, nicht stehen zu bleiben, sondern offen zu bleiben für neue Sinnquellen, die sich oft leise zeigen. Und im hohen Alter? Da darf man auch einfach zurückschauen, loslassen und sagen: „Es war ein gutes Leben.“ Denn manchmal liegt der tiefste Sinn darin, Frieden mit dem eigenen Weg zu schließen.
12 Tipps, wie man (wieder) einen Lebenssinn findet, findet Ihr im Download unter:
1. Lebenssinn? Wo bist du!
Bild: Kleiner Hinweis: KI im Einsatz!
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